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Das Periodensystem der Elemente
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Brom
79,904 u
35Br
 VII. Hauptgruppe 
(Halogene)
4. Periode
________________
17. Gruppe (IUPAC 89)
Zum Startpunkt Tabellen Begriffserklärungen Periodensystem in Großformat anzeigen Periodensystem ausdrucken Element suchen Zurück Innerhalb der Gruppe nach unten bewegen Innerhalb der Gruppe nach oben bewegen Nächstes Element anzeigen
Elementart: Nichtmetall Oxidationsstufe(n): -1
(+1, +3, +5, +7)
Schmelztemperatur: -7,3 °C (265,8 K) Elektronegativität: 2,8
Siedetemperatur: 58,78 °C (332 K) Atomradius: 114 pm
Dichte: 3,14 g/cm3 Erdkrustenhäufigkeit: 6×10–4 %
Anordnung der Elektronen
1s 2s 2p 3s 3p 3d 4s 4p 4d 4f 5s 5p 5d 5f .. 6s 6p 6d ... 7s
2 2 6 2 6 10 2 5                        
Lewis-Schreibweise
 
(Atom)
 

(Molekül Br2)
Das Brom-Atom erreicht den Edelgaszustand durch Aufnahme eines Elektrons:
Br + e Br
Name Antoine-Jérôme Balard schlug als Namen für das Element wegen seiner rötlich-braunen Farbe zunächst »rutile« (von lat. »rutilus« = rötlich) vor, sein Professor Joseph Anglada riet ihm wegen der Verwechslungsmöglichkeit mit dem Mineral Rutil davon ab und bevorzugte »muride« (von lat. »muria« = Sole). Auf Vorschlag einer Kommission der französischen Akademie der Wissenschaften mit den Chemikern Vauquelin, Thénard und Gay-Lussac erhielt das Element jedoch seinen von »bromos« (griech. »übel riechend«) abgeleiteten Namen. »Muride« bot ebenfalls Anlass zu Verwechslungen mit der damals üblichen Bezeichnung "acidum muriaticum" für Salzsäure.
Entdeckung
Antoine-Jérôme Balard (1802-1876)
Antoine-Jérôme Balard, Entdecker des Elements Brom
 
Dank an Mme. Colette Charlot vom Musée de la Pharmacie de Montpellier/France. (Fotos: Klaus Richter)
1826 teilte Antoine-Jérôme Balard (1802-1876, Chemiker und Pharmazeut aus Montpellier/Frankreich) die Entdeckung eines neuen Elementes mit, das er aus Tangasche als schwere, dunkelbraune Flüssigkeit gewonnen habe. Balard untersuchte Meeresalgen um zu überprüfen, ob Algen aus dem Atlantik mit solchen aus dem Mittelmeer identisch sind. Dabei konnte er beobachten, dass eine braune Färbung auftrat, wenn er den Algen bzw. deren Asche elementares Chlor zusetzte. Die weitere Untersuchung der Braunfärbung führte zur Isolierung einer rotbraunen Flüssigkeit, die von Balard als neues Element erkannt wurde. Die französische Akademie der Wissenschaften überprüfte und bestätigte Balards Experimente.
Unabhängig von Balard hatte 1825 der Heidelberger Student Carl Jacob Löwig (1803-1890) erstmals Brom durch Behandlung der Sole von Bad Kreuznach mit Chlor gewonnen. Als Balard die Entdeckung des Broms verkündete, war Löwig noch dabei, eine größere Menge des neu entdeckten Elements herzustellen.
Im Musée de la Pharmacie de Montpellier zu sehender Nachbau der Apparatur zur Gewinnung von Brom durch Balard. Bei seinem ersten Gewinnungsverfahren für das neu entdeckte Element ging Balard von der konzentrierten Salzlösung ("Mutterlauge") aus Salzgärten der Mittelmeerküste aus. Die Mutterlauge behandelte er in einer Retorte (links) mit Chlor und erhitzte das Reaktionsgemisch. Die bei Siedebeginn als erstes entweichenden Bromdämpfe kondensierten als rotbraune Flüssigkeit in einem mit einer Kältemischung aus Eis und Kochsalz gekühlten Kolben (rechts).
Eigenschaften Bei Zimmertemperatur dunkelrotbraune Flüssigkeit, braune, schwere Dämpfe bildend, beißender Geruch, löslich in Benzin, Chloroform, Kohlenstoffdisulfid, Benzol u.a.; wenig löslich in Wasser (»Bromwasser«). Reagiert entsprechend Chlor, aber etwas weniger heftig.
 
   Brom wirkt stark ätzend auf Haut und Atemorgane.

Bromdämpfe
Aluminium reagiert mit Brom. Die stark exotherme Reaktion führt dazu, dass das flüssige dunkelbraune Brom teilweise verdampft und dass glühende Aluminiumkörner herausgeschleudert werden.
Link Bildung von Aluminiumbromid
Vorkommen Brom ist in Form von Bromiden im Meerwasser (0,0065%) enthalten.
Herstellung Aus Bromiden durch Chlor: 2 Br + Cl2 0 Br2 + 2 Cl
Verwendung
Aufnahme aus dem Musée de la Pharmacie de Montpellier/France. (Fotos: Klaus Richter)
Brom (frz. "le brome") diente schon bald nach seiner Entdeckung als Ausgangsstoff für Arzneimittel (Bromide) zur Behandlung von nervöser Übererregung und Epilepsie.
  • Silberbromid in der Fotografie
  • Zur Herstellung organischer Bromverbindungen (Arzneimittel, Farbstoffe)
  • Bromwasser zum Nachweis ungesättigter Kohlenwasserstoffe
Isotope 79Br (50,69%), 81Br (49,31%)
Redox-Potenziale
2 Br Br2 (gelöst) + 2 e +1,09 Volt
2 Br Br2 (l) + 2 e +1,065 Volt
Br + 2 OH BrO + H2O + 2 e +0,76 Volt
Br + 9 H2O BrO3 + 6 H3O+ + 6 e +1,42 Volt
Br2 + 4 H2O 2 HBrO + 2 H3O+ + 2 e +1,59 Volt
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