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Selen wurde 1817 von Jöns Jakob Berzelius (1779-1849,
Professor der Chemie in Stockholm) in Rückständen der
Schwefelsäureherstellung gefunden.
Denkmal für Jöns Jakob Berzelius im nach ihm
benannten »Berzelii Park« im Zentrum Stockholms.
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Denkmal für Jöns Jakob Berzelius im nach ihm
benannten »Berzelii Park« im Zentrum Stockholms.
Selen wurde 1817 von Jöns Jakob Berzelius (1779-1849,
Professor der Chemie in Stockholm) in Rückständen der
Schwefelsäureherstellung gefunden.
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Im Sommer 1817 wurde Berzelius von der Schwefelsäurefabrik in
Gripsholm mit der Untersuchung von rotbraunen Sedimenten aus den
Kammern der Schwefelsäureproduktion beauftragt. Diese
Rückstände strömten bei der Behandlung mit dem
Lötrohr einen starken, rettichartigen Geruch aus. Der
Bergassessor und Chemiker Johan Gottlieb Gahn berichtete Berzelius,
dass dieser rettichartige Geruch auch im
Kupferbergwerk von Falun
wahrzunehmen sei, aus dessen sulfidischen Erzen der Schwefel für
die Gripsholmer Fabrik gewonnen wurde. Ausgehend von diesen
Beobachtungen nahm Berzelius zunächst an, es handele sich bei den
rotbraunen Rückständen um Verbindungen des etwa drei
Jahrzehnte zuvor entdeckten Tellur.
Nähere Analysen jedoch ergaben, dass es sich bei den Sedimenten
um Verbindungen eines dem Tellur ähnlichen, bisher unbekannten
Elements handelte. Um einen Bezug zu dem chemisch ähnlichen Tellur
(Name von »tellus«, lat. Erde) herzustellen, nannte
Berzelius das neu entdeckte Element Selen (nach »selene«,
griech. Mond). Das bei seinen Untersuchungen entstandene - wie wir
heute wissen - sehr giftige Gas Selenwasserstoff (H
2Se)
brachte den Forscher in Lebensgefahr. Durch den Umgang mit den
Selenverbindungen begann er abstoßend zu riechen. Seine
Haushälterin verdächtigte ihn deshalb des
übermäßigen Knoblauchverzehrs.
Der im Faluner Bergwerk abgebaute Kupferkies ist eine
Kupfer-Schwefel-Verbindung, in der Selen als Begleiter des Schwefels
vorkommt. So dokumentiert die Entdeckungsgeschichte des Selen die
chemische Ähnlichkeit der Elemente Schwefel, Selen und Tellur
und ihre Zuordnung zur gleichen Hauptgruppe des Periodensystems.
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Lieferte den Schwefel: Das Kupferbergwerk von Falun.
Das große Loch (»Stora Stöten/laquo;, die
»Große Pinge«) entstand 1687 durch einen
Grubeneinsturz. In der Folgezeit wurde die Pinge im Tagebau
erweitert. Sie ist jetzt, nach Beendigung des Abbaus,
350 m breit und 95 m tief.
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Lieferte den Schwefel: Das Kupferbergwerk von Falun.
Das große Loch (»Stora Stöten/laquo;, die
»Große Pinge«) entstand 1687 durch einen
Grubeneinsturz. In der Folgezeit wurde die Pinge im Tagebau
erweitert. Sie ist jetzt, nach Beendigung des Abbaus,
350 m breit und 95 m tief.
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Bohrkerne von der Kupfergrube in Falun/Schweden. Aus den
sulfidischen Erzen wurde neben Kupfer auch Schwefel zur
Produktion von Schwefelsäure hergestellt.
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Bohrkerne von der Kupfergrube in Falun/Schweden. Aus den
sulfidischen Erzen wurde neben Kupfer auch Schwefel zur
Produktion von Schwefelsäure hergestellt.
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Im Bergwerk von Falun. Über 1000 Jahre Bergbau, heute Weltkulturerbe.
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Im Bergwerk von Falun. Über 1000 Jahre Bergbau, heute Weltkulturerbe.
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